Es sieht nicht gut aus für die Elsenbrücke in Treptow: Die Schäden sind schwerer, als bisher angenommen. Verkehrssenatorin Regine Günther (56, parteilos) sagte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, dass nicht davon auszugehen sei, dass die Brücke wieder instandgesetzt werden könne, „sondern dass gravierende Schäden da sind, dass sie ersetzt werden muss.“
Die Brückentage sind also gezählt. Zwar wird nach Günthers Angaben derzeit der Schaden an der Elsenbrücke noch geprüft, es liefen Untersuchungen, ob eine Instandsetzung nicht doch noch möglich sei. Allerdings schließt die Senatorin mittlerweile einen provisorischen Behelfsbau für den östlichen Teil der Brücke nicht aus, um einen längeren Verkehrsinfarkt zu verhindern.

Die Brücke, die Treptow und Friedrichshain verbindet, musste am vergangenen Freitag gesperrt werden. Zuvor waren ein langer Riss an der Brückenunterseite, am außen liegenden Steg des Hauptträgers, festgestellt worden.
Am Dienstag war die Brücke dann teilweise wieder für den Verkehr freigegeben worden. Autos in Richtung Ostkreuz wurden aber über die Gegenfahrbahn auf dem westlichen Brückenüberbau geleitet, so dass je Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen zur Verfügung standen.

Für die CDU sind bei der Elsenbrücke noch viele Fragen offen. Katrin Vogel, Wahlkreisabgeordnete aus Treptow-Köpenick: „Erst im Februar 2017 hatte ich die sanierungsbedürftigen Brückenbauwerke in Berlin beim Senat abgefragt“, sagte sie. Die Elsenbrücke sei nicht aufgeführt worden.
Und Oliver Friederici, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, sagt: „Die Elsenbrücke ist erst vor zehn Jahren angeblich grundlegend saniert worden. Warum waren bei der Sanierung ausgerechnet die tragenden Teile nicht eingeschlossen? Und warum wurde dann auf eine regelmäßige Begutachtung offenbar verzichtet?“ Sicher ist für ihn nur: „Die angekündigte Brücken-Erneuerung bedeutet Verkehrschaos über viele Jahre.“